Mehrheit der Reinbeker Stadtvertretung spricht sich für ein Bauprogramm aus, das die Erhaltung eines last-schwachen Tragwerk-Skeletts beinhaltet!

 

Reinbek, den 01.03.2019

 

 

 

Stadtverordnete stimmen mehrheitlich für die Erhaltung des last-schwachen Tragwerk-Skeletts am Schulzentrum Mühlenredder

 

 

 

Die Forum21-Fraktion hatte für die Stadtvertreter-Sitzung am 28.02.2019 folgende Beschluss-Anträge angemeldet und in der Sitzung die namentliche Abstimmung beantragt:

 

 

 

1.)

 

Das gesamte heutige Gebäude des Schulzentrums einschließlich des Tragwerk-Skeletts wird abgetragen.

 

Das neue Gebäude wird hinsichtlich Fundament, Tragwerk, Lastaufnahme usw. so errichtet, dass eine spätere bauliche Erweiterung gewährleistet und die Wiedererrichtung der Photovoltaik-Anlage auf dem Gebäudedach realisiert werden kann.

 

 

 

Zustimmung durch die Stadtvertreter Heidrun Tacke, Loni Timm, Heinrich Dierking sowie die SPD-Vertreter Baldur Schneider und Dr. Andreas Fleischer; alle übrigen 23 Stadtvertreter stimmten gegen diesen Beschlussvorschlag.

 

 

 

2.)

 

Das vorgesehene Bauprogramm wird dahingehend geändert, dass der Neubau der Mensa/Aula mit Küchen/Wirtschaftstrakt  als erster Bauabschnitt hergestellt wird, mit dem Ziel, den Schülern und der Lehrerschaft möglichst bereits Anfang 2020 die Nutzung einer funktionstüchtigen Aula, abtrennbare Sitzungsräume und Mensa zu ermöglichen.

 

 

 

Auch hier: Zustimmung durch die Stadtvertreter Heidrun Tacke, Loni Timm, Heinrich Dierking sowie die SPD-Vertreter Baldur Schneider und Dr. Andreas Fleischer; alle übrigen 23 Stadtvertreter von CDU, Grüne, SPD und FDP stimmten gegen diesen Beschlussvorschlag.

 

 

 

In der Einbringung des Forum21-Antrages haben wir begründet:

 

Mit einer Revision des bisher beschlossenen Bauprogramms, das die Erhaltung des last-schwachen Tragwerk-Skeletts vorsieht, wollen wir die Voraussetzung schaffen, ein neues Schulgebäude zu errichten, das die Beschränkungen des bisherigen Bauprogramms vermeidet.

 

 

 

Das bisherige Bauprogramm (siehe Vorlage 2018/50/044) geht von der Erhaltung des Tragwerk-Skeletts aus und führt aufgrund der geringen Last-Aufnahme bzw. zu geringer Last-Reserven dieses bestehenden Tragwerkes zu folgenden Bauausführungen in - nach unserer Einschätzung - minderer Qualität:

 

 

 

·       Kostengruppe 325 Bodenbeläge:

 

„Im Bestandsgebäude muss der Estrich aufgrund fehlender Lastreserven des Tragwerkes mit einer reduzierten Aufbauhöhe ausgeführt werden. Ferner kann im Bestand keine Wärmedämmung innerhalb des Fußbodenaufbaus realisiert werden.“ (Bauprogramm, Seite 9)

 

 

 

·       Kostengruppe 342 Nichttragende Innenwände:

 

„Sämtliche nichttragenden Innenwände werden im Bestand aufgrund der fehlenden Lastreserven als Trockenbauwände in Metallständerwerkkonstruktion mit Gipskartonbekleidungen (2-lagig je Seite) hergestellt.“ (Bauprogramm S. 12)

 

 

 

·       Kostengruppe 352 Deckenbeläge:

 

„Im Bestandsgebäude muss der Estrich aufgrund fehlender Lastreserven des Tragwerkes mit einer reduzierten Aufbauhöhe ausgeführt werden. Ferner kann im Bestand keine Wärmedämmung innerhalb des Fußbodenaufbaus realisiert werden.“ (Bauprogramm, Seite 14)

 

 

 

·       Kostengruppe 363 Dachbeläge:

 

„Die Dachfläche über dem Hauptbaukörper erhält einen analogen Aufbau mit Folienabdichtung jedoch ohne Begrünung“. (Bauprogramm S. 15)

 

Die Begründung für diese Ausbildung der Dachfläche („Folie“ statt Begrünung oder Ziegeldach) wird nicht angegeben, dürfte jedoch auch in der geringen Lastreserve des heutigen Tragwerks bestehen.

 

 

 

In der Sachverhaltsdarstellung der Sitzungsvorlage 2018/60/044 wird weiterhin daraufhin gewiesen, dass für die derzeit auf dem Dach befindliche Photovoltaikanlage eines externen Anbieters eine Alternativdachfläche (!!) gefunden werden muss.

 

Ganz offenkundig ist die Wiedererrichtung auf dem neuen Dach ebenfalls aufgrund der fehlenden Lastreserven des heutigen Skelett-Tragwerks nicht möglich.

 

 

 

 

 

Diese mindere Qualität in der Bauausführung wollen wir nicht hinnehmen.

 

 

 

Ein last-schwaches Tragwerk-Skelett zu erhalten bedeutet eben auch:

 

Es sind keine zukünftigen Erweiterungen wie z.B. der Aufbau eines weiteres Stockwerks möglich!

 

 

 

Mit der am 31.01.2019 beschlossenen Errichtung einer Ersatz-Containerschule auf der Fläche des Freizeitbades wird eine angemessene Beschulung der Gemeinschaftsschule dort für die Bauzeit ermöglicht.

 

Was jedoch fehlen wird: es wird keine Mensa, keine Aula zur Verfügung stehen.

 

Diese Beschränkung des Schulbetriebes wollten wir dadurch mindern, dass vorrangig bereits in diesem Jahr die im Bauprogramm vorgesehene - und bereits per Bauantrag genehmigte - Mensa/Aula errichtet wird und somit dann ab 2020 diese Räumlichkeit bereits für die Schule und die Ganztagsbetreuung genutzt werden kann. Eine Kostenerhöhung dürfte damit nicht verbunden sein.

 

 

 

Aber selbst diese Änderung im zeitlichen Ablauf zum Wohle der Schule lehnten die 23 Stadtverordneten ab!!

 

 

 

Bleibt zu hoffen, dass jetzt Schule und Schulelternbeirat die vorrangige Errichtung von Mensa / Aula und Wirtschaftstrakt und deren baldige Nutzung einfordern.

 

Das müsste ja eigentlich im Interesse der Eltern und Schüler liegen, oder?

 

Und auch im Interesse der Lehrerschaft nach einem „aktiven Schul-Leben“!

 

  

 

Heinrich Dierking        Heidrun Tacke        Leona Timm