Reinbek, den 09.01.2019
Forum21 fordert rasche Verwirklichung des Mensa-/Aula-Neubaus am Schulzentrum Reinbek – Ziel muss sein, die Begeisterung und Vorfreude auf das neue Gebäude für Gemeinschaftsschule und Amalie-Sieveking-Schule (ASS) aufrecht zu erhalten.
Die Konsequenzen für den Betrieb der beiden Schulen an ihren Ersatz-Standorten, die dortigen Schultags-Probleme sowie die Ersatz-Räume in dem noch zu schaffenden Container-Campus am Mühlenredder waren Thema des Berichtes von Rathaus, Schulleitern und Elternbeiräten in der Sitzung des Schul- und Sozial-Ausschusses am 08.01.2019.
Die beiden Schulleiter, Hr. Bienengräber (ASS) und Hr. Böckmann (Gemeinschaftsschule) lobten die bereitwillige Aufnahme ihrer Klassen in/an den Grundschulen Klosterbergen und Mühlenredder. Sie schilderten eindringlich die erheblichen Ein- und Beschränkungen an den derzeitigen Ersatz-Standorten, die Unzulänglichkeiten im Alltags-Schulbetrieb, die erheblichen physischen und seelischen Belastungen für Schüler und Lehrer, das Fehlen von Lehrer-Arbeitsräumen, die schier unmögliche Koordinierung des jeweiligen Lehrer-Teams und die unter den derzeitigen Umständen schwierig zu gestaltenden Prüfungs- und Abschluss-Vorbereitungen.
Herr Böckmann verwies auf die Aufbruchstimmung und die erfolgreiche Arbeit des Schulkollegium beim Aufbau der gymnasialen Oberstufe, die nun auf eine sehr harte Belastungsprobe gestellt werden.
Herr Böckmann stellte klar: Die Schulleiter und ihr Lehrerteam sind für die qualitativ hochwertige Beschulung und den notwendigen Schulbetrieb zuständig, die Stadt Reinbek als Schulträger sei für Bereitstellung von Schulräumen in adäquater Dimension und Ausstattung verantwortlich.
Beide gaben zu bedenken: aufgrund fehlender Treff-, Arbeits- und Mensa-Räume gibt es zur Zeit praktisch kein „Schulleben“ mit Aktivitäten begleitend zum Unterricht mehr.
Frau Koss wies für den Schulelternbeirat der Gemeinschaftsschule auf die enorme Belastung der Schüler und Eltern hin und stellte infrage, wie unter diesen Umständen eine auf individuelle Abschlüsse ausgerichtete Beschulung gewährleistet werden könne. Die Eltern und Familien seien zur Zeit aufgrund der ungeklärten Situationen extrem belastet.
Wir haben uns notiert: Die Eltern haben mittlerweile keine Kraft und Bereitschaft mehr, diese Situation zu ertragen!
Das Rathaus gab bekannt, dass die anzuschaffenden Schulcontainer derzeit nicht auf dem Markt verfügbar sind, also erst noch produziert werden müssen! Die Ausschreibung werde in Kürze erfolgen. Mit einer Lieferung werde im Februar 2019 gerechnet. (Die in früheren Gesprächen anvisierte Bereitstellung erster Container bereits vor Weihnachten oder im Januar 2019 konnte nicht realisiert werden. Da die Ausschreibung und Auftragsvergabe sich nach unserer Einschätzung noch bis Ende Januar hinziehen kann, ist wohl kaum mit der Lieferung einer nennenswerten Anzahl bereits im Februar 2019 zu rechnen, oder?)
Die Forum21-Fraktion hatte die uns bekannte Situation im jeweiligen Schulbetrieb, die Verzweiflung unter Lehrern und Schülern und deren mögliche Auswirkungen auf Familien, Schüler und Lehrer sowie auf die Attraktivität der beiden Schulen beraten.
Wir sind zur Überzeugung gekommen:
· Für die Schulen muss eine qualitativ hochwertige, ausreichend bemessene Mensa/Aula als kurzfristig realisierbare und möglichst Anfang 2020 nutzbare Einrichtung hergestellt werden. Es muss kurzfristig ein Gebäude sichtbar, begehbar, nutzbar sein und ein aktives Schul“leben“ ermöglichen…
· Angesichts der neuen Lage durch die festgestellten zum Teil erheblichen Asbest-Faser-Belastungen im heutigen Schul-Gebäude sind wir für die Überprüfung des bisherigen Bauprogramms, zumal die ursprünglich vorgesehene „Sanierung“ und Erweiterung parallel zum Schulbetrieb abzulehnen ist.
· Ziel sollte es sein, ein völlig asbestfreies Schulgebäude herzustellen.
Unser diesbezüglicher Antrag wird nun in den Fraktionen beraten und zur Februar-Sitzung des Ausschusses wieder aufgerufen.
Unseres Erachtens reicht es nicht aus, mit einer Info-Tafel vor der Schule auf das entstehende neue Gebäude hinzuweisen.
Ob dies Familien von der Attraktivität des Schulstandortes überzeugt, wagen wir zu bezweifeln, zumal die Ästhetik der veröffentlichten Rot-Grün-Übersichten der heutigen Schulräume und die Aussicht auf Leichtbau-Wände, Fußböden in geringer Ausbildung und zum Teil ohne Wärmedämmung sowie eine Dach“haut“ aus Folie nicht unmittelbar überzeugen müssen.
Unser eingebrachte Antrag lautet:
Antrag zur Änderung des Bauprogramms
Wir beantragen:
1.)
Das gesamte heutige Gebäude des Schulzentrums einschließlich des Tragwerk-Skeletts wird abgetragen.
Das neue Gebäude wird hinsichtlich Fundament, Tragwerk, Lastaufnahme usw. so errichtet, dass eine spätere bauliche Erweiterung gewährleistet und die Wiedererrichtung der Photovoltaik-Anlage auf dem Gebäudedach realisiert werden kann.
2.)
Das vorgesehene Bauprogramm wird dahingehend geändert, dass der Neubau der Mensa/Aula mit Küchen/Wirtschaftstrakt (bisher vorgesehen im 2. Bauabschnitt) als erster Bauabschnitt hergestellt wird, mit dem Ziel, den Schülern und der Lehrerschaft möglichst bereits Anfang 2020 die Nutzung einer funktionstüchtigen Aula und Mensa zu ermöglichen.
Heinrich Dierking