"Glyphosat" und "Roundup" - eine Gefahr für unsere Stormarner Landschaft?!

 

Reinbek, den 22.12.2017

 

 

 

„Glyphosat“ & „Roundup“ – eine Gefahr für unsere Landschaft?

 

 

 

Die Boom-Region Kreis Stormarn verweist auch gern auf die hohe Attraktivität der Stormarner Landschaft. In der Eigenbewertung und der Werbung begreift und bewirbt Stormarn sich als „grüne Brücke“ zwischen den Metropolen Hamburg und Lübeck.

 

Als wichtige Points im bundesweiten Vergleich der Regionen werden weiterhin hervorgehoben: „Wichtigstes Gut ist die Landschaft“ und „Natur – das höchste Gut in Stormarn“.

 

 

 

Diese Selbstdarstellungen begreifen wir als Selbst-Verpflichtungen aller Einwohner und Nutzer, den hohen Wert von Natur und Landschaft zu erhalten und zu pflegen. Dabei sollte „Stormarner Landschaft“ nicht als Kulisse für einen Werbeprospekt begriffen werden, sondern als Ökosystem, in dem Pflanzen, Tiere, Gewässer, Böden usw. ihre jeweilige Aufgabe wahrnehmen und zu einer hohe Vielfalt beitragen.

 

 

 

Wenn ich meine Spaziergänge im endenden Jahr Revue passieren lasse, so sind mir einige – durchaus erschreckende – Besonderheiten aufgefallen:

 

 

 

In Knicks und Gebüschen sind einige Vogelarten, insbesondere die „Insektenfresser“ sehr rar geworden.

 

„Ackerwildkräuter“ wie z.B. Kornblume und Klatschmohn sind selten bis gar nicht anzutreffen. Schaut man näher hin, so fällt das völlige Fehlen von Ackerrandstreifen und die Artenarmut von Säumen entlang von Wegen und Nutzflächen auf.

 

Und wo sind die Heuschrecken geblieben, die Böschungen und ruderalisierte Säume bewohnten und belebten?

 

 

 

Ein Verdacht kommt auf: zerstört die flächendeckende intensive Aufbringung von „Glyphosat“ und „Roundup“-Produkten auf Nutzflächen die Qualität unserer „Stormarner Landschaft“ und unseres Wohnumfeldes zu einer artenarmen Kulisse? Wollen wir das?

 

 

 

Diese Pflanzengifte halten, was sie in ihren Produktbeschreibungen versprechen: Sie stellen „Breitbandherbizide“ dar, die u.a. als „Vorauflaufherbizid“ bei Ansaaten und Pflanzungen sowie als „Trocknungsherbizid“ vor der Ernte aufgebracht werden.

 

Anzumerken ist, dass beigemischte „Netzmittel“ die „Toxidität“ von „Glyphosat“ erhöhen! (Dem Netzmittel „Tallowamin“ wird eine „zellschädigende“ Wirkung attestiert.)

 

Sie werden als „nicht-selektives Herbizid“, ja sogar als „Totalvernichter“, „sehr effektiv und mit nachhaltiger Wirkung“, ja sogar mit „Systemischer Wirkung“ (!!) beworben!

 

Selbstlobend wird festgestellt „auch einjährige Unkraut- und Ungrasarten werden sicher erfasst“!

 

Wollen wir diese Natur- und Umwelt-Zerstörung wirklich nicht zur Kenntnis nehmen?

 

 

 

Deutlich wird: Mit dieser „Totalvernichtung“ von Wildkräutern und -Gräsern verschwindet die Nahrungsgrundlage zahlreicher Insekten, Spinnen, Falter, die wiederum auf dem Speiseplan bestimmter Vogelarten stehen.

 

So kann dann der „Totalvernichter“-Wahn sich voll entfalten, die Artenvielfalt nachhaltig zerstören sowie Natur und Landschaft gefährden.

 

 

 

Wir plädieren für ein Umdenken bei der Nutzung, Unterhaltung und Pflege Stormarner Äcker, Straßen- und Wege-Böschungen, Grünflächen und Gärten und den Verzicht auf diese „Totalvernichter“.

 

 

 

Nur so kann der Gefahr des „stummen Frühlings“ in Stormarn entgegengewirkt werden.

 

 

 

Heinrich Dierking